Mit der HDR-Fotografie kanst du den Dynamikbereich deiner Fotos vergrößern – HDR steht auch für High Dynamic Range. Hierdurch sorgst du dafür, dass jede Komponente deiner Fotos schön belichtet ist und die Wiedergabe der Wirklichkeit sehr nah kommt.
Dynamikbereich | Foto schießen | Automatic Exposure Bracketing | Tipps und Empfehlungen | Bearbeitung
Ein großer Dynamikbereich bedeutet einfach gesagt, dass mehr Nuancen zwischen Schwarz und Weiß bestehen. Das kommt vor allem bei Situationen zum Einsatz, bei denen der Unterschied zwischen Dunkel und Hell groß ist. Eine Kamera verfügt über einen eingeschränkten Dynamikbereich, vor allem, wenn du diesen mit dem menschlichen Auge vergleichst. Du hast vielleicht bereits gemerkt, dass, wenn du mit grellem Sonnenlicht fotografierst, alle Schatten erfasst, während du diese mit deinen eigenen Augen nicht siehst. Das kommt davon, dass der Dynamikbereich von dem Sensor der Kamera abhängt. Ein Vollformatsensor weist dabei eine bessere Leistung auf, als ein Formatsensor.
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Mit einem HDR-Foto gehen wir einen Schritt weiter, als, was mit einem normalen Foto möglich ist. Zu diesem Zweck machst du nämlich mehrere Fotos, die im Bezug auf das Bild gleich sind, sich jedoch in der Belichtung unterscheiden. Bei dem Foto mit der längsten Belichtung wirst du sehen, dass die Schatten gut belichtet, aber die Lichter überbelichtet sind und keine Details mehr enthalten. Auf der anderen Seite hast du auf dem Foto mit der kürzesten Belichtung gerade in den helleren Teilen des Fotos noch viele Details. Hierbei fällt auf, dass gerade die Schattenpartien im Foto zu dunkel sind.
Belichtung: 1/60 Sekunde
Belichtung: 1/15 Sekunde
Belichtung: 1/4 Sekunde
Die gemachten Fotos werden für ein HDR-Foto zu einem Foto zusammengefügt, wobei von jedem Foto der korrekt belichtete Teil verwendet wird. Alle unter- und überbelichteten Teile werden hierbei daher nicht verwendet. Je mehr Fotos und daher mehr Schritte zwischen dem am kürzesten und am längsten belichtesten Foto liegen, desto erfolgreicher ist das Ergebnis. Mache mindestens drei Fotos, aber lieber fünf oder sieben.
Das Endergebnis unseres Fotos
Viele Kameras verfügen gegenwärtig über die Funktion Automatic Exposure Bracketing (AEB), womit dir viel Arbeit abgenommen wird. Du entscheidest dich hierbei nämlich für drei Belichtigungen, die im Anschluss direkt nacheinander geschossen werden mit dem Klicken auf den Verschlussknopf. Auf deiner Kamera stellst du ein, wie groß der Unterschied zwischen den Belichtungen sein muss. So hast du ein neutral belichtetes Foto und zwei Fotos, von denen eins unterbelichtet und eins überbelichtet ist. Du entscheidest dich beispielsweise für einen Unterschied von einer Blendenöffnung zwischen den Fotos. Erfordert die Situation dies, dann kannst du diese natürlich auch anpassen, beispielsweise durch die Entscheidung für zwei Blendenöffnungen zwischen deiner Fotos.
Da das Bild in jedem Foto exakt dasselbe sein muss, ist es sinnvoll, ein Stativ zu verwenden. Auf diese Art und Weise kannst du dir sicher sein, dass deine Kamera zwischen den Aufnahmen die Position nicht verändert.
Da du mit einem Stativ arbeitest, kannst du deinen ISO-Wert niedrig halten. So vermeidest du unnötiges Rauschen und hast die beste Bildqualität.
Um dafür zu sorgen, dass jedes Foto auf dieselbe Art und Weise scharf ist, empfehlen wir, den Autofokus auszuschalten, um zu vermeiden, dass deine Kamera zwischenzeitlich erneut an anderer Stelle fokussiert. Natürlich kannst du den Autofokus verwenden, um beim ersten Foto die gewünschte Fokussierung zu erreichen. Wenn du zufrieden bist, dann schalte ihn aus.
Mache jedes Foto mit einer anderen Verschlusszeit, aber behalte die anderen Einstellungen gleich bei. Wenn du deine Belichtung mittels einer anderen Blende anpasst, hat jedes Foto eine andere Tiefenschärfe. Das möchtest du nicht. Du kannst beispielsweise bei jedem Foto eine Blendenöffnung höher oder tiefer einstellen, bzw. eine Halbierung oder Verdopplung deiner Verschlusszeit.
Da alle Fotos gleich sein müssen, ist HDR nicht für Standorte geeignet, an denen viel Bewegung herrscht. Denke dabei an einen Platz voller Menschen oder einen Wald, in dem sich die Bäume durch starken Wind hin- und herwehen. Wenn du hier mehrere Fotos zu verschiedenen Zeiten machst, überlappen diese nicht ausreichend, da das Bild jedes Mal anders ist.
Für ein erfolgreiches Ergebnis ist es wichtig, dass du das gesamte dynamische Spektrum mit mehreren Fotos abdeckst. Achte hierbei besonders auf die Schatten und Lichter und sorge dafür, dass diese beiden gut auf den verschiedenen Fotos belichtet sind. Wenn sämtliche Bildinformationen verfügbar sind, kannst du dir eines schönen Ergebnisses sicher sein.
Bei langen Verschlusszeiten verwendest du vorzugsweise eine Fernbedienung. So vermeidest du Verwacklungen beim Drücken des Verschlussknopfs.
Durch die Fotografie im RAW-Format erhältst du mehr Freiheit in der Nachbearbeitung. So korrigierst du beispielsweise einfach deinen Weißabgleich im Nachhinein.
Obwohl du natürlich manuell deine Fotos zusammenfügen kannst, gibt es glücklicherweise viele Programme auf dem Markt, die dies für dich übernehmen. Hierbei wählst du einfach alle verschiedenen Belichtungen, die du von deinem Foto hast und das Programm übernimmt den Rest. Natürlich hat jedes Programm seinen eigenen Workflow und es werden verschiedene Bearbeitungsoptionen angeboten, um das Endergebnis zu verfeinern.
Einige Programme, mit denen du HDR-Fotos bearbeiten kannst: